Die wichtigste Veranstaltungsstätte der Stadt ist das Backnanger Bürgerhaus, Bahnhofstraße 7, in dem neben dem städtischen Neujahrsempfang auch Bälle, Theateraufführungen und Konzerte stattfinden. Außerdem wird es von Vereinen und Organisationen genutzt.
Die Geschichte des Gebäudes geht zurück auf eine „Sommerwirtschaft“ mit Kegelbahn, die der „Schwanenwirt“ Johannes Köhle in den 1830er-Jahren errichten ließ. 1844 entstand der noch existierende Felsenkeller als Bierlager für die Brauerei des „Schwanen“. Nach einem Brand wurde die Gartenwirtschaft 1859 neu errichtet. Ein Blitzschlag ließ die „Wilhelmshöhe“, wie das Lokal damals hieß, 1883 abbrennen. Als „Café Mayer“ wurde der neue Saalbau 1884 eröffnet. Die Wirtin Bertha Härlin ließ das Gebäude abbrechen und vom Stuttgarter Architekten Philipp Jakob Manz ein Hotel mit Festsaal errichten.
Das „Bahnhofhotel“ wurde am 14. Juli 1901 eröffnet. Neben Konzerten fanden im Saal, der eine kleine Bühne besaß, auch Theateraufführungen statt. Auch im Biergarten gab es im Sommer Konzerte.
1921 kam es zu einem schweren Zerwürfnis zwischen dem Liederkranz und dem Eigentümer Karl Kübler. Als dieser androhte, den Saal in ein Lederlager zu verwandeln, erwarb der Lederfabrikant und langjährige Vorsitzende des Liederkranzes Fritz Schweizer über Strohmänner das „Bahnhofhotel“, um die künftige Nutzung für den Verein zu sichern. Auf eigene Kosten ließ Schweizer nach Plänen der Kornwestheimer Architekten Wilhelm und Hermann Schneider 1922 einen neuen und größeren Theatersaal an der Stelle des Biergartens errichten. Dieser wurde am 11. November 1923 mit einem Konzert des Liederkranzes eröffnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg belegte die US-Armee die Hotelzimmer bis 1952. Ein Jahr später erwarb die Stadt das „Bahnhofhotel“ und ließ den Saal renovieren. Neben dem hauptsächlich von der Württembergischen Landesbühne gestalteten Theaterabonnement wurde 1967 ein Konzertabonnement ins Leben gerufen, das namhafte Orchester nach Backnang führte. Nachdem sich 1979 die Pläne für ein Kulturzentrum in den Mühlwiesen zerschlagen hatten, wurde 1986/87 das „Bahnhofhotel“ nach Plänen des Architekten Gerhardt Keller umgebaut. Dabei wurde der große Saal stark erweitert und mit einem vergrößerten Bühnenbereich ergänzt. Richtung Schillerschule wurden ein neuer Eingangsbereich und ein kleiner Saal angebaut. Am 31. Oktober 1987 wurde das neue Backnanger Bürgerhaus eröffnet. Der große Saal (früher: „Fritz-Schweizer-Saal“) wurde nach Ehrenbürger Walter Baumgärtner, der kleine Saal nach Fritz Schweizer benannt. Auf der Terrasse zur Schillerschule wurde eine Skulptur des Bildhauers Karl-Ulrich Nuss aufgestellt.
Neben Veranstaltungen der Backnanger Vereine sind auch heute noch kulturelle Programme ein wichtiger Schwerpunkt. Hierfür wurden verschiedene Abonnementreihen neu eingeführt, die ein abwechslungsreiches Angebot von Konzerten, Opern, Schauspiel und Ballett anbieten.