Gedenkfeier für Konstantin Menz


Auf dem Friedhof in Backnang-Waldrems versammelten sich Angehörige, Kameraden sowie Vertreterinnen und Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., um des vor 14 Jahren gefallenen Bundeswehrsoldaten Konstantin Menz zu gedenken. Der Soldat wurde am 18. Februar 2011 gemeinsam mit zwei Kameraden bei einem hinterhältigen Anschlag während eines Auslandseinsatzes in Afghanistan getötet. Sechs weitere Kameraden wurden schwer verwundet.
Die Gedenkansprache hielt Hartmut Holzwarth, Vorsitzender des Bezirksverbands Nord-Württemberg im Volksbund. In bewegenden Worten erinnerte er an den jungen Soldaten und seine Kameraden, die im Einsatz für Frieden und Sicherheit ihr Leben ließen. Zugleich mahnte er, dem Tod dieser Männer Sinn zu verleihen, indem wir als Gesellschaft für Frieden und Verständigung eintreten.
Ein zentrales Element der Ansprache war das Gedicht „Die jungen toten Soldaten“ des US-amerikanischen Dichters und Politikers Archibald MacLeish, das auf eindrucksvolle Weise den Appell formuliert, dem Opfer der Gefallenen durch das eigene Handeln Bedeutung zu geben.
„Unser Tod ist nicht unser: er ist euer. Er wird bedeuten, was ihr daraus macht“, zitierte Holzwarth aus dem Gedicht. Damit griff er auch den Grundgedanken des Volksbunds auf, dass Kriegsgräber nicht nur Orte der Trauer, sondern auch Mahnmale des Friedens seien.
Mit Blick auf aktuelle globale Konflikte wie den Krieg in der Ukraine betonte Holzwarth die Notwendigkeit, Gewalt zu ächten und internationale Zusammenarbeit zu fördern. Dabei erinnerte er an das biblische Wort aus dem Galaterbrief: „Ihr seid allesamt einer in Christus Jesus“ und rief zur Überwindung von Hass, Egoismus und nationalistischen Feindbildern auf.
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Bundeswehr erwiesen dem Gefallenen gemeinsam mit der Familie Menz die Ehre. Unter ihnen waren Oberbürgermeister Maximilian Friedrich, die Ortsvorsteherinnen Regina Konrad (Waldrems) und Natascha Bobleter (Heiningen), Landrat Dr. Richard Sigel in seiner Funktion als ehrenamtlicher Beauftragter des Volksbundes sowie Ansprechpartner für den Rems-Murr-Kreis, die Landtagsabgeordneten Ralf Nentwich und Simone Kirschbaum, der Bundestagsabgeordnete a. D. Robert Antretter, Vertreter des Landeskommandos Baden-Württemberg sowie Vertreter des kommunalen Ehrenamts wie Kreis- und Gemeinderat Heinz Franke und Ortschaftsrat Michael Czerwinka (Waldrems). Besonders hervorgehoben wurde das ehrenamtliche Engagement von Frau Menz, die sich trotz ihres eigenen Verlusts in der Angehörigenbetreuung und Traumabegleitung engagiert – ein eindrucksvolles Zeichen dafür, dass aus Leid auch Kraft und Mitmenschlichkeit erwachsen können.
Der Landesverband Baden-Württemberg im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. organisiert regelmäßig Gedenkveranstaltungen an den Gräbern gefallener Bundeswehrsoldaten. Diese Veranstaltungen dienen nicht nur dem persönlichen Gedenken, sondern verstehen sich auch als Beitrag zur Friedenserziehung.